Neues Schmuckstück am Rittergut in Knau
Die Kinder lassen ihre Wunschluftballons steigen. Ein großer Wunsch wurde bereits erfüllt: Am Freitagabend wurde in Knau der neue Kindergarten direkt an der Grundschule und gegenüber dem Rittergut eröffnet. Foto: Peter Cissek
Der rund eine Million Euro teure, von der Gemeinde Knau errichtete Kindergarten ist am Freitagabend nach 13-monatiger Bauzeit feierlich seiner Bestimmung übergeben worden. Der Bau besteht zusammen mit der Grundschule aus fünf Modulen, die wie die Finger an einer Hand angeordnet sind.
Knau. „In das wichtigste Projekt in dieser Förderperiode sind rund 680 000 Euro Fördermittel geflossen, die über die regionale Leader-Aktionsgruppe bereitgestellt wurden“, sagte Hans-Ulrich Rabold vom Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung in Gera.
Die 60 Plätze zählende Tagesstätte in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt besteht aus vier wie Finger an der Hand angeordneten Modulen. Die bestehende Grundschule „Am Rittergut“ bildet in dem Gebäudeverbund den Daumen.
„Baulich sind die Gruppenräume des Kindergartens nach außen geöffnet, sodass die Räume hell und freundlich sind, mit Blick zum Park und auf unser Rittergut. Durch den viertelkreisförmigen Bau entstand dieser tolle, 1500 Quadratmeter große Innenhof, der als Spielfläche optimal genutzt werden kann“, erklärte Marco Weise vom Planungsbüro B+W Beierlein+Weise Architekten und Ingenieure aus Knau. Die Empore im Gebäude soll von den größeren Kindern als Spiel- und Schlaffläche genutzt wird. Für die Krippenkinder ist ein separater Schlafbereich geplant worden. Die Innenfarben wurden von den Kindern mit ausgewählt. „Der Neubau des Kindergartens und somit die Erweiterung der Grundschule als Bildungszentrum für das gemeinsame Lernen von Kindern zwischen null und zehn Jahren, kombiniert mit dem Vorhaben der generationenübergreifenden Bildungsmaßnahmen, stellt eine Bildungsplattform dar, mit der wir unseren Kindern und Jugendlichen bestmögliche Rahmenbedingungen bieten wollen. Und ich behaupte, wir haben die Verpflichtung dafür“, sagte Bürgermeister Klaus Liehm (parteilos). Die Gemeinde will damit dem Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum entgegenwirken und einen Beitrag zur Gewinnung von Fachkräften für die Wirtschaft leisten.
Die Tagesstätte ist wochentags von 6.30 bis 17 Uhr geöffnet und wird derzeit von 26 Kindern besucht, teilte Leiterin Jana Kinitz mit. „Dieser Landkreis ist wahnsinnig gut aufgestellt, was die Förderung der nächsten Generation betrifft“, sagte Bauminister Christian Carius (CDU) der zum Abschluss seiner gestrigen Tour durch den Saale-Orla-Kreis der feierlichen Eröffnung in Knau beiwohnte. Landrat Thomas Fügmann (CDU) zeigte sich als früherer Schulamtsleiter von dem pädagogischen Konzept des neuen Bildungszentrums begeistert.
Zahlreiche Firmen aus Knau und Umgebung haben den neu gegründeten Bildungsverein am Rittergut Knau mit Spenden unterstützt. Die Firma Cabka aus Weira sponserte beispielsweise 3000 Euro. Die Agrofarm Knau stiftet 6000 Euro für eine Lernküche. Die Oberland Metallbau Weira stattete für 4000 Euro einen Kreativraum aus, der unter anderem aus zwei Experimentiercentern, drei kleinen Werkbänken und Malwänden besteht. Denn das Haus soll auch eine Begegnungsstätte für Kinder, Vereine und Eltern werden. Die Bürgermeister der benachbarten Orte haben auf dem Außengelände Bäume gepflanzt: Dreba stiftete eine Linde, Grobengereuth einen Walnussbaum, Plothen eine Eberesche und Bucha einen Bergahorn.
Heute Nachmittag findet ab 15 Uhr ein Tag der offenen Tür im neuen Bildungszentrum statt.
Autor: Peter Cissek / OTZ