Neuer Wanderweg um das Rittergut
[OTZ-Redakteur Peter Cissek, Knau] Der Förderkreis Rittergut Knau e.V. hat gestern einen neuen Historischen Rundwanderweg eröffnet. Damit leistet der Verein einen Beitrag zur Festwoche der Knauer Grundschule, die sich nun den Namen «Am Rittergut» gibt.
«Viele Flurnamen in der Umgebung haben in irgendeiner Weise etwas mit dem Rittergut zu tun. Das wollen wir auf Schautafeln erklären, wie es im Konzept der Besucherlenkungskommission des Naturparkverbandes gewünscht wird», sagte Förderkreismitglied Peter Künzel Ausgangs- und Zielpunkt der rund 70-minütigen Wanderung vorrangig über vorhandene Wald- und Feldwege ist der Hof des Rittergutes Knau, das erstmalig 1378 urkundlich erwähnt wurde. Hier starteten gestern 120 Grundschüler und 25 Kinder der örtlichen Tagesstätte. Anschließend durchquert man den Schlosspark. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er als Landschaftspark angelegt.
Der Töpfersberg ist mit 506,8 Metern die höchste Erhebung der näheren Umgebung einschließlich des Naturschutzgebietes Land der Tausend Teiche. Überlieferte Erzählungen und Keramikfunde weisen darauf hin, dass sich auf dem Gipfel ein vorgeschichtliches Gräberfeld befand. Im Tal der Dreba spricht man von einem großen und kleinen Mordtal. Eine Sage berichtet von Grenzkonflikten der Sorben, Franken und Lobdeburger, die hier angeblich im 12. Jahrhundert ausgetragen wurden.
Eine weitere der fünf Schautafeln, die von Esther Lapczyna angefertigt sowie von Stephan Umbach und Peter Künzel textlich gestaltet wurden, weist auf die historische Bedeutung der 1894/95 errichteten Oberland-Bahnstrecke zwischen Triptis und Bad Lobenstein hin. «Der Bahnhof Knau wurde intensiv genutzt, um landwirtschaftliche Erzeugnisse, Holz, Kohle oder auch Vieh zu transportieren», erklärte Künzel.
Die letzte Station der Wanderung ist die Alte Wassermühle, die dem Rittergut gehörte und verpachtet wurde. «Die Mühle arbeitet seit 1966 nicht mehr, das Gebäude steht aber noch», erklärte Künzel. Die Errichtung des Rundwanderweges wurde über das Leader-Förderprogramm sowie von der Gemeinde, der Kreissparkasse, der Agrofarm Knau finanziell unterstützt.