Tag des offenen Denkmals 2008
Vergangenheit aufgedeckt —
Archäologie und Bauforschung
In diesem Jahr jährt sich der Bau des Renaissanceschlosses zu Knau zum vierhundertsten Mal. Der Förderkreis Rittergut Knau e.V., die Vereine des Ortes und die Gemeinde Knau veranstalten zu Ehren dieses Jubiläums ein dreitägiges Schlossfest. Das diesjährige Jubiläum schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Der identitätsstiftende Charakter soll die Bürger des Ortes und der Region beflügeln. Knau war Marktflecken und damit eine Siedlung mit Marktrecht und eingeschränkter Gerichtsbarkeit. Ein Markt als Handelsplatz für regionale Waren schuf darüber hinaus Raum für sozialen Austausch der Bevölkerung, hier erfuhr man die Neuigkeiten, kam mit Nachbarn und Fremden ins Gespräch und pflegte seine sozialen Kontakte. Auf diese Funktionen des historischen Marktes besinnen wir uns, bei der Gestaltung unseres Jahrmarktes am Samstag, wo wir die landwirtschaftlichen Ursprünge der Region aufzeigen, indem regionale Produkte gehandelt werden und Handwerker ihr Können zur Schau stellen. Der Abend steht dagegen eher im Zeichen des höfischen Festes und zeigt die kulturellen und geistigen Wurzeln auf. Esaias von Brandenstein ließ 1608 das Renaissanceschloss mit zwei einzigartigen Festsälen errichten. Die Brandensteins, mit ihren Wohnsitzen Ranis, Oppurg und Knau, prägten unsere Landschaft durch ihren visionären Geist ganz entscheidend mit. Die Hoffeste der Renaissance konnten philosophisches, politisches und kulturelles Gedankengut in einer einzigartigen Verbindung von Musik, Schauspiel und Tanz vermitteln. Eine Tradition, an die wir anknüpfen möchten!
Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen des 400jährigen Renaissancesaals. Für all jene, die zum Schlossfest nicht die Gelegenheit hatten die festlich gedeckten Tafeln und den prächtig geschmückten Saal zu bestaunen, kann dies nun nachholen. Doch nicht nur die Funktion als Festsaal, sondern der Raum als solches soll hier im Mittelpunkt stehen.
Die Stufen der Freitreppe am Park wandeln sich auf wurdersameweise zu einem Marktplatz und Gerichtshof. Die Besucher werden Augenzeuge einer Begebenheit, wie sie sich so auch vor 400 Jahren hätte zutragen können. Zu Knau wird ein Viehmarkt abgehalten, neben dem Feilbieten von alltäglichen Waren wird hier auch Lebendiges gehandelt. Der Viehhandel gehörte früher zu den besonders heiklen Geschäften, man konnte sich nie sicher sein ob man es mit einem ehrlichen Händler oder einem Roßtäuscher zu tun hatte. So nimmt die Geschichte ihren Lauf ... .